Start des Telenotarzt-Projekts in Sachsen-Anhalt: Innovatives System zur Verbesserung der Notfallversorgung offiziell in Betrieb genommen

Halle (Saale), 01. Oktober 2024 – Nach der feierlichen Unterzeichnung der Zweckvereinbarung zum Telenotarzt-Projekt am 20. September 2024 wurde heute ein bedeutender Schritt für die medizinische Notfallversorgung in Sachsen-Anhalt vollzogen: Der TELENOTARZT für die Regionen Halle (Saale), Mansfeld-Südharz und den Saalekreis hat offiziell seinen Betrieb aufgenommen. Durch einen symbolischen Knopfdruck setzte die Innenministerin des Landes Sachsen-Anhalt, Dr. Tamara Zieschang, das System in Gang.

Mit dieser technologischen Innovation wird die notfallmedizinische Versorgung in Sachsen-Anhalt entscheidend verbessert. Der Telenotarzt kommt immer dann zum Einsatz, wenn ein physischer Notarzt nicht sofort verfügbar ist, um das sogenannte „therapiefreie Intervall“ zu verkürzen und lebenswichtige Entscheidungen in Zusammenarbeit mit dem Rettungsteam vor Ort zu unterstützen. Er trägt dazu bei, die Zeit bis zum Eintreffen eines physischen Notarztes zu überbrücken und sorgt dafür, dass der Patient durch eine professionelle Entscheidung des Telenotarztes stabilisiert wird. Auch Verlegungen von Klinik zu Klinik werden durch den Telenotarzt begleitet, wenn ein Arzt benötigt wird.

Der Telenotarzt ist in der Feuerwache Halle (Saale) stationiert und ist von Montag bis Freitag in der Zeit von 7 bis 19 Uhr für die drei Gebietskörperschaften Halle (Saale), Mansfeld-Südharz und den Saalekreis verfügbar. Drei Rettungswagen im Landkreis Mansfeld-Südharz – stationiert in Hettstedt, Sangerhausen und Nienstedt – sind bereits mit dem System ausgestattet.

Wie funktioniert das Telenotarzt-System?
In enger Zusammenarbeit mit der Firma Corpuls wurden zwei technische Lösungen entwickelt: Das Programm „Corpuls mission“ ermöglicht die Live-Übertragung aller Patientendaten vom Monitor direkt zum Telenotarzt. Jeder Schritt der medizinischen Versorgung kann so in Echtzeit überwacht werden. Parallel dazu bietet das Programm „Corpuls conference“ eine visuelle und akustische Übertragung per Audio- und Videoverbindung mittels Smartphone, sodass der Telenotarzt das Geschehen vor Ort vollumfänglich verfolgen kann.

Das Telenotarzt-Projekt stellt einen bedeutenden Fortschritt in der flächendeckenden notfallmedizinischen Versorgung dar. „Wir freuen uns, Teil dieses zukunftsweisenden und gemeinschaftlich getragenen Projektes zu sein“, betont das Team des Telenotarztes. Über den weiteren Verlauf des Projekts wird die Öffentlichkeit kontinuierlich informiert.